Little Anna hätte sicherlich überlebt

– wäre sie nicht aus Kunststoff gewesen, sondern hätte tatsächlich Hilfe zur Wiederbelebung benötigt.
Referent Wilhelm Stöcker äußerte sich nach Abschluss des Seminars sehr positiv über die intensive Mitarbeit der Gruppe.

Der SHFV hatte über das elektronische Postfach mitgeteilt, das die Deutsche Herzstiftung e.V. kostenlose Seminare zur Herz-, Lungen-Wiederbelebung anbietet. Nach einer kurzen Umfrage standen genügend Teilnehmer fest und als einer der ersten Vereine in Schleswig-Holstein wurde für den Büdelsdorfer TSV ein Termin vereinbart.

Gestern Abend fand die Schulung mit 15 Teilnehmern (Trainer und Spieler) im Sportheim des Büdelsdorfer TSV statt. Herr Stöcker informierte zunächst ausführlich über die Entstehung des Kammerflimmerns und den damit verbundenen Ausfall der Herztätigkeit.

Eindringlich forderte er: „Wenn jemand am Boden liegt und keine Atemtätigkeit aufweist, machen sie Etwas. Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, ist handeln immer noch besser, als nur auf den Tod zu warten. Und damit sie in die Lage versetzt werden, es möglichst noch richtig zu tun, sind Sie ja hier.“

Ausführlich wies er darauf hin, dass möglichst schnell der Notruf 112 informiert werden muss. Nach Kontrolle der Atemtätigkeit müsse sofort mit den Wiederbelebungsmassnahmen begonnen werden. Hierbei könne man – auch wegen Corona – zunächst auf die Beatmung verzichten, da sich noch sehr viel Sauerstoff im Blut befinden würde.
Wichtig wäre aber das Drücken, um das Blut in das Gehirn zu bekommen. „Legen Sie eine Hand auf die Mitte des Brustbeins und die andere darüber. Mit gestreckten Armen das Brustbein tief (5-6 cm) und schnell (100-120 mal pro Minute) in Richtung der Wirbelsäule drücken, dabei nach jedem Drücken das Brustbein komplett entlasten.“

Bei seinem Vortrag wies er darauf hin, dass es schön wäre, hätte der BTSV einen Defibrillator, der bei einer Wiederbelebung unterstützen könnte.
Über die App „Schleswig-Holstein schockt“ können AED (Automatisierte Externe Defibrillatoren) gefunden und angemeldet werden.
Es blieb jedoch nicht bei dem reinen Vortrag, sondern es folgte eine praktische Anwendung. Keiner der Teilnehmer ließ es sich nehmen, mit der Trainingspuppe Little Anna den Rhythmus und die Intensität der Wiederbelebung auszuprobieren.
Herr Stöcker zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

Am Ende seiner Schulung fand er noch ein paar motivierende Worte: „Es ist klar, dass eine Hemmschwelle bei der Rettung von Unbekannten vorhanden ist, aber jede Minute, die bis zum Beginn einer Wiederbelebung vergeht, erschwert die Rettung und eine spätere Genesung.“
Zum Abschluss bedankte sich der Abteilungsleiter Rolf Bannas nicht nur bei Herrn Stöcker für das Engagement der Deutschen Herzstiftung und für seine Schulung.
Sein Dank war auch an die Trainer und Spieler gerichtet, dass Sie sich für diese Einweisung in das doch sehr wichtige Thema gemeldet und engagiert teilgenommen haben. „Vielen Dank für Eure Teilnahme, hoffen wir, dass wir das heute erlernte oder wieder aufgefrischte Wissen nicht anwenden müssen.“